Eines Tages
wird der Zweig verblüht sein,
aber noch
blüht er.
Noch duftet das warme Brot
und erzählt der Thymian vom Süden.
Noch wirft der Sommer seine Schatten
und spielen die sanften Kätzchen.
Noch will der Wein mir durch die Kehle rinnen
und Regenschauer mich überraschen.
Und mag der Zweig morgen verblüht sein -
heute blüht er.
Eines Tages
werde ich nicht mehr sein,
aber noch
bin ich.
Noch schlägt mir mein Herz
und laufe ich, die Arme in die Luft werfend.
Noch werfe ich mich selber in die deinen
und wirble wild.
Noch höre ich mein Kind lachen
und lach ich selber.
Und mag ich morgen nicht mehr sein -
heute bin ich.
Jacqueline Keune